WARUM REITTHERAPIE?



„Unter tiergestützter Therapie versteht man alle Maßnahmen, bei denen durch den gezielten Einsatz eines Tieres positive Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten von Menschen erzielt werden sollen. Dies gilt für körperliche, wie seelische Erkrankungen.

Das Therapiepaar Mensch / Tier fungiert hierbei als Einheit. Als therapeutische Elemente werden dabei emotionale Nähe, Wärme und unbedingte Anerkennung durch das Tier angesehen. Zusätzlich werden auch verschiedene Techniken aus den Bereichen der Kommunikation, Interaktion und basalen Stimulation und der Lernpsychologie eingesetzt.“ (Gatterer, 2003)

ASPEKTE DER REITTHERAPIE I

  • Das Getragen werden

    Aus tiefenpsychologischer / psychoanalytischer Sicht ist das „Getragen werden“ auf dem Pferderücken eine Übertragung der Erfahrungen aus der frühen Kindheit.
    Die Bewegung des Pferdes im Schritt ist Dreidimensional.

    Die Schwingungsimpulse, die rhythmisch und wiegend sind, erwecken neue Lebensenergie und Kräfte, fördern Sensomotorik und Körperwahrnehmung. Die psycho-
    motorische Förderung verbessert die Körperwahrnehmung und kann zu neuem Selbstvertrauen führen, das benötigt wird, um sich in der sozialen Umwelt zu integrieren.


    Pferde als Spiegel unserer Eigenschaften

    Die inneren Eigenschaften des Pferdes sind bedeutsam für die therapeutische Arbeit mit den Klienten. Pferde verfügen über ein hoch sensibles Wahrnehmungssystem.

    Die Interaktion zwischen Mensch und Pferd findet auf verbale und nonverbale Art statt, die das Tier unmittelbar in einem direkten Feedback zurückgibt. Pferde reagieren auf Körperspannung und Haltung, auch auf innerliche Anspannung oder Entspannung. In der Reittherapie kann der Therapeut dieses natürliche Phänomen gezielt in die Arbeit mit dem Klienten einbauen.

  • ASPEKTE DER REITTHERAPIE II

    Soziales Lernen durch das Pferd als Herdentier

    Das Pferd kann als Vorbild sozialer Verhaltensweisen genutzt werden. Die Tiere gelten als Herdentiere und meiden Isolation. Dieses Verhalten kann in der Beobachtung der Herde als Brückenfunktion für den Klienten dienen.


    Empathie

    Durch den hohen Aufforderungscharakter eines Pferdes entsteht eine eigene Dynamik. Die Verständigung innerhalb der Interaktion zwischen Mensch und Tier erfolgt zum größten Teil nonverbal.
    Das Therapiepferd kann Stimmungslage und Körpersprache instinktiv erfassen und reagiert authentisch und offen. In einem geschlossenen Setting kann der Klient lernen, Emotionen und Gedanken wahrzunehmen, um sie später in sein Selbstbild und den sozialen Kontext zu integrieren.


    Vertrauen gewinnen

    Pferde können durch ihre zuverlässigen und eindeutigen Verhaltensweisen die Bindungsfähigkeit verbessern. Sie geben dem Klienten das Gefühl des Angenommenseins und des gegenseitigen Respekts. Das Pferd hilft durch seine aufgeschlossene und kommunikationsreiche Art, Vertrauen herzustellen und aufrecht zu erhalten.